Dr. Claudia Preis ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet für eine große internationale Versicherung. Seit Jahrzehnten Mitglieder der GWUP und seit 6 Jahren im Vorstand, beschäftigt sie sich mit skeptischen Themen aus dem geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Umfeld und stürzt sich mit Begeisterung in Social-Media-Diskussionen zu selbigen. Des Weiteren kann man sie in populärwissenschaftlichen Fernseh- und Onlineformaten sehen.
Kulturelle Aneignung – Austausch oder Ausbeutung?
Der Begriff der kulturellen Aneignung als Etikett oder Vorwurf ist in den letzten Jahren in Medien und Diskussionen immer präsenter geworden. Er beschreibt zunächst einen Diffusionsprozess kultureller Elemente aus eigenen in ursprünglich fremde Kontexte. Mit der wertenden Aufladung dieser Prozesse innerhalb einer (kapitalistischen) Verwertungslogik gewinnt er Kritik- aber auch Aggressionspotential.
Ist der Begriff in der Alltagssprache als pseudowissenschaftlich zu werten oder leistet er tatsächlich trennscharf einen Beitrag zur Aufklärungsarbeit? Sollte er skeptisch betrachtet verworfen oder anerkannt werden? Ist „kulturelle Aneignung“ an sich zu Recht zu kritisieren oder ein in sich unsinnig essentialistisches, identitäres und Homogenität postulierendes Konstrukt?
Der Vortrag nähert sich Begriff und Diskussion dieses Phänomens mit Beispielen aus dem Alltagsleben und Grundlagen aus der Kulturwissenschaft.